NÖN HL Artikel: Musikalische Botschaft aus dem Stadtsaal: Blasmusik hat Zukunft!
Im Bezirk Hollabrunn gibt es 29 Blasmusikkapellen. Deren beste Musiker bildeten das Bezirksblasorchester, das am Wochenende gemeinsam mit dem Bezirksjugendblasorchester einen Konzertabend bestritt, bei dem gleich vier Komponisten am Dirigentenpult ihren Auftritt hatten. Das Publikum war begeistert von diesem besonderen Konzertabend.
Mit „Freedom of the seas“ eröffnete Thomas Asanger den Konzertabend im Hollabrunner Stadtsaal. Das Stück übermittelt musikalische Eindrücke vom größten Passagierschiff und wurde vom Bezirksjugendblasorchester gespielt und vom Komponisten selbst dirigiert.
Bezirksobmann Dominik Sommerer freute sich über einen voll besetzten Stadtsaal und begrüßte zahlreiche Ehrengäste. Nationalratsabgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, Landtagsabgeordneter Richard Hogl und Hollabrunns Vizebürgermeister Kornelius Schneider gaben sich die Ehre, ebenso wie der stellvertretende Bundeskapellmeister Herbert Klinger, Maria Kral, Stellvertreterin des Landesobmanns der NÖ Blasmusik, Landeskapellmeister-Stellvertreter Adolf Obendrauf und der frisch gebackene Landeskapellmeister Gerhard Forman.
Auch unter den zahlreichen Gästen gesehen: Marianne Lembacher und der Retzer Bürgermeister Stefan Lang sowie Fritz Schechtner und Ernst Wally. Dank wurde außerdem allen Premium-Sponsoren ausgesprochen, wie der NÖ Versicherung, Konzertmeister, Musikhaus Votruba, Niedermayer TopClean GmbH, Eva-Maria Himmelbauer und der Gärtnerei Eder für den Blumenschmuck.
Sonderapplaus für jungen Musiker am Horn
Nach den Dankesworten übernahm Johann Pausackerl die Moderation. Als zweites Stück des Abends wurde vom Jugendblasorchester „Quarantine“ von Thomas Doss zum Besten gegeben. Musikalisch legte sich damit ein Schatten einer unbekannten Gefahr auf den Alltag und ließ die Menschen erstarren. Gleichzeitig konzentrierte man sich wieder auf wesentliche Werte und Zusammenhalt. Schlussendlich gelingt es aber, wieder ein Gefühl der Zufriedenheit zu erfahren. Als Dirigent fungierte Komponist Thomas Doss. Sonderapplaus gab es für seinen Sohn Valentin, der schon mit seinen sieben Jahren ausgesprochenes Talent am Horn zeigte und beim Orchester mitspielen durfte.
Weiter ging es mit der Komposition von Otto M. Schwarz mit dem Stück „Die Jungen von der Paulstraße“. Das Thema erzählt von Boka, dem Anführer der Jungen von der Paulstraße. Es handelte sich um den Soundtrack zum gleichnamigen Film von Maurizio Zaccaro. Dramatik herrschte bis zum bitteren Ende. Hervorragend war die Leistung der Musiker unter Dirigent und Komponist Schwarz.
Das letzte Musikstück „The Rise oft he Blackjack“ vor der Pause erzählt von einem Piratenschiff. Im Nebel taucht das Schiff auf und feuert auf ein fremdes Schiff aus vollen Kanonen und kapert es. Glücklich hissen die Piraten die Segel der Blackjack und brechen zu einem neuen Abenteuer auf. Die Darbietung von und mit Gerald Oswald erhielt vom Publikum heftigen Applaus.
Nach der Pause nahm das Bezirksblasorchester auf der Bühne Platz und löste das Bezirksjugendblasorchester ab. Eröffnete wurde der zweite Teil mit „Roman Pictures“ von und mit Gerald Oswald. Hier beschreibt das Musikstück die Geschichte und Ereignisse der ehemaligen römischen Stadt Flavia Solva - ein beeindruckendes Werk über einen faszinierenden Ort. Das Thema von einer blühenden Stadt bis zum unaufhaltsamen Untergang wird darin musikalisch behandelt.
Humorvoll und fröhlich durchs Wochenende musiziert
„Solution“ von Thomas Asanger war das nächste Highlight, ein Auftragswerk aus 2019 für den Musikverein Kremsmünster. Aus einzelnen Bausteinen wird ein musikalisches Werk, ähnlich dem Programmieren im IT-Bereich, zusammengefügt. Jedes Thema hat seine Eigenständigkeit und aus dieser entsteht ein großes Ganzes.
Weiters erklang die vierteilige „A Litte Stress Music“ von Doss: „Rush Hour“ beschreibt den Freitagabend. Das Wochenende wird mit „Promenade Waltz“ wiedergegeben und „Romance“ entwickelt sich zur wahren Romanze. Der letzte Teil „Monday Morning“ bringt die Zuhörer wieder in die Realität zurück. Ein humorvolles und fröhliches Werk.
Am Ende des Abends war klar: Blasmusik hat Zukunft!
Als Abschluss unter den Gastdirigenten wurde „Anima Negra“ von Otto M. Schwarz zum Besten gegeben. Das musikalische Werk erzählt von zwei Freunden, die ihren eigenen Wein erzeugen. Anima Negra, gekeltert aus den Sorten Callet, Fogoneu und Manto Negro, reflektieren die Sonne, den Salzgehalt der Böden und die Energie von der Insel Mallorca. Der Weinliebhaber Otto M. Schwarz bringt damit sogar Gläser in der Kapelle zum Mitschwingen.
In seinen Schlussworten bedankte sich Pausackerl bei allen Mitwirkenden, egal, ob im Orchester oder bei der Organisation. Seine Wertschätzung galt allen Musikern und Funktionären im NÖBV und der BAG für die ehrenamtliche Arbeit und die Wissensweitergabe. Danach dirigierte er den Marsch „Blasmusik hat Zukunft!“. Das befand auch das Publikum, das sich mit langanhaltendem, frenetischem Applaus und Standing Ovations für den großartigen Konzertabend bedankte.
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